WEEKLY - Gedanken zum Wochenende...


Hier eine Auswahl, regelmäßig erscheinen die Artikel auf meinen Social Media Kanälen...


“Sage was Du tust und tue, was Du sagst.” Dieser Leitspruch begleitet mich seit vielen Jahren und bedeutet, klaren Ansagen, auch verlässlich Taten folgen zu lassen.

Nicht selten höre ich: “Du bist immer so direkt und sagst, was Du denkst.” Dabei hat alles schon vor langer Zeit begonnen, wo ich lernte für Vorträge gerade zu stehen :-)

Im Ernst: Aufrechtes Stehen, das Gegenüber direkt anschauen und in klarer Sprache “Ja oder Nein” sagen, ist selten. Da fallen die Wenigen, die ohne Konjunktiv kommunizieren, schnell auf.
Das Direkte und Klare wirkt für Manche gar aggressiv. Als Führungskraft lernt man: “Die Schwachen werden zwar geliebt, aber den Starken folgt man.” Starte den Selbstversuch: „Ein Tag ohne Konjunktiv!“


“Warum tut sich das noch jemand an?” Diese Rückmeldung habe ich von einem wohlmeinenden Branchenkollegen erhalten, nachdem ich ihm von meiner Zertifizierung als Aufsichtsrat berichtet habe. Eine gute Frage, denn warum sollte man Haftung übernehmen ohne selbst Gestaltungsmöglichkeit und Führungsverantwortung zu haben? Auch die Vergütung stellt meist keine ausreichende Kompensation dar.
Wofür haftet ein Aufsichtsrat? Wie jeder ordentliche Kaufmann für seine (Nicht-)Handlungen, für die redliche Entscheidungsfindung und der Verantwortung im rechten Moment sicht- & hörbar “JA/NEIN” zu sagen.
Wer zum “Zuhören - Nachfragen - Entscheiden”, nicht fähig ist, der hat in der Wirtschaft ohnehin nichts verloren. Wir sind gefragt, um auf Basis von Wissen und Erfahrung, zu Entscheiden und zu Handeln.


„Entweder es geht einfach oder es geht einfach nicht!“ Richtig betont, bestätigt der Satz anschaulich die Erfahrung, daß manche Projekte auch bei größter Anstrengung zu keinem Ergebnis führen. Entweder es geht einfach oder eben nicht.
Eine Herausforderung für Entscheider ist, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen eine Anstrengung/Projekt zu beenden und nicht weiter Energie/Geld zu investieren. Viele tappen in die Falle, man habe ja schon so viel investiert und es wäre ja schade darum.
Ausdauer und Durchhaltevermögen sind wichtige Bausteine für erfolgreiche Projekte, aber mit einer stumpfen Säge kann man nur mühsam einen Baum schneiden oder willst Du immer nur “dicke Bretter bohren”?
Häufen sich zu viele/große Stolpersteine, dann gilt es STOPP zu sagen und auszusteigen. So spart man die zukünftig investierte Energie und ein NEIN zum richtigen Zeitpunkt stärkt auch die eigene Reputation.
Viele sagen leider schnell bei Projekten/Aufgaben zu und liefern dann nicht. Manchmal wird auch zugesagt, im Wissen gar nicht liefern zu können - nur weil man sich nicht NEIN sagen traut. Entscheider wissen: „Den Schwachen verzeiht man, aber den Starken folgt man!“


„Ich möchte der Mann sein der mein Vater nie war, damit mein Sohn der Mann sein kann der ich nie sein werde.“ (Glen Turner)
Dieser Satz gilt natürlich auch für meine Tochter und war mir immer ein Leitspruch, bringt er doch Vater-/Mutter-Sein auf den Punkt. Es ist unsere Verantwortung persönlich zu wachsen, um unsere Kinder zu noch größerem Wachstum zu ermächtigen.
Als Führungskraft gilt es Empowerment auch im Wirtschaftsleben zu praktizieren. Abgewandelt bedeutet es, einen besseren Umgang im Team zu praktizieren als üblich. Mehr Vertrauen in Mitarbeitende zu setzen, als diese sich möglicherweise selbst geben.
Je höher unser Karrierestatus ist, umso mehr gilt es Andere zu fördern. Denn mit Wissen und Erfahrung ist es wie mit der Liebe, wenn man sie teilt, wächst sie. Das Ergebnis sind motivierte und vertrauensvoll agierende Teams, die mit ihren Leadern gemeinsame Ziele erreichen.
„Man kann Kinder nicht erziehen, sie machen einem doch alles nach“, deshalb müssen wir privat und beruflich als Vorbild vorausgehen. Jene die nur fordern, bekommen meist nur das Eingemahnte. Andere die ihr Team fördern, werden oft von den gelieferten Ergebnissen überrascht.


„Es tut mir leid, ich habe einen Fehler gemacht!“ Selten gesteht man im Wirtschaftsleben Verfehlungen ein. Manchmal wird versucht diese zu vertuschen oder für die Ursache Andere verantwortlich zu sehen.
Warum werden Fehler als Versagen gewertet? Die Konsequenz ist der leider verbreitete Unwille zu entscheiden. Also lieber nicht entscheiden, als einen falschen Schritt zu setzen. Aber wer nicht entscheidet, kann auch keine Ergebnisse erzielen und nur wer Ergebnisse erzielt, ist erfolgreich.
Erfahrene Personalverantwortliche entscheiden sich für Aspiranten mit „gebrochenen“ Biografien. Sie erkennen schnell, ob die Bewerber zur Gattung der Zupacker oder der Zauderer gehören. Letztendlich reicht hier die einfache Mehrheit - es müssen rückblickend ja nur mehr Entscheidungen richtig, als falsch sein.
Gute Führungskräfte bestrafen nicht Fehler, sondern sehen sie als Lernprozess für den Einzelnen und das System. Beim Militär oder im Flugverkehr, funktioniert nichts ohne Checklisten. Jeder erkannte Fehler, schützt die Nachfolgenden und verbessert die Aktionen der Zukunft.
Wer nicht entscheidet, kann keine Fehler begehen - aber „wer immer nur ausgetretene Pfade betrifft, hinterlässt keine Spuren!“


“Das kann nur der Chef entscheiden!” Dieser Satz enthält zwei Fehler, denn gute Führungskräfte ermöglichen dem Team viele Entscheidungen selbst zu treffen und wenn dann Chefs entscheiden, sollten sie dies nicht alleine tun. Oft sind einsam getroffene Entscheidungen wenig ausgereift oder wohl durchdacht. Jeder der Verantwortung trägt, sollte daher Ratgeber oder Sparring-Partner haben, mit denen ein offener Gedankenaustausch möglich ist.
Voraussetzung als wertvoller Ratgeber sind ausreichend Erfahrung, wirtschaftliche Unabhängigkeit und die Fähigkeit klare Einschätzungen abzugeben. Die Ratschläge sollten gut argumentiert werden, damit der Entscheider alles richtig einordnen kann.
Nicht “was meinst Du dazu?” ist hilfreich, sondern eine klare Antwort auf die Frage “wie würdest Du an meiner Stelle entscheiden?” ist gefragt. Leider sind nur wenige Ratgeber bereit diese Verantwortung zu übernehmen…


„Stärken stärken“ ist ein Buchtitel aus den 90ern des letzten Jahrhunderts. Der Autor plädiert, sich auf seine Talente zu fokussieren und eine Beschäftigung mit den Schwächen zu vermeiden.
Vielen fehlt der gesunde Egoismus von Top-Verkäufern, Profi-Sportlern oder -Musikern, die sich nur auf ihr Talent fokussieren und es täglich stundenlang praktizieren. Alle anderen Aktivitäten werden an ein unterstützendes Umfeld delegiert.
Zu wissen, was man wirklich gut kann und was nicht, ist eine wichtige Erkenntnis - sich auf den Ausbau und Verwertung des eigenes Talentes zu fokussieren, eine weise und lukrative Entscheidung.
Dazu empfehle ich, die schonungslose Selbstanalyse und konsequente Umsetzung dieser Fragen: “Was kann ich wirklich gut? / Was sollte ich mehr tun? / Was sollte ich weniger tun? / Was muss ich bleiben lassen?”


„Wer schreibt, der bleibt“, sagt der Volksmund und recht hat er. Worte werden gehört, manchmal falsch verstanden und selten gemerkt. Bilder sind wichtig um Aufmerksamkeit zu erzielen, aber Gedanken und Inhalte werden verlässlich nur über Text transportiert und verankert.
Wir kennen Gesprächsteilnehmer, die sich Notizen machen und jene die sich scheinbar alles merken. Dabei sind die besten Meetings jene, bei denen anschliessend das Besprochene nochmals schriftlich zusammengefasst wird. So gibt es keine Missverständnisse und alle wissen was zu tun ist.
Besonders wertvoll ist das „Schriftliche Denken“, also das Notieren von Aufgaben, das Festhalten von Erfahrungen oder das Planen von Projekten. Was habe ich vor, wen will ich um Rat fragen und wann werde ich welche Taten setzen. Diese Termine dann noch in meinen Kalender übertragen, sorgen für eine verlässliche (Eigen-)Führung.
Ergänzend zu diesen tagesaktuellen Aktivitäten ist das „Buch des Lebens“ ein ebenso hilfreicher Begleiter. Hier blicke ich zurück auf meine größten Erfolge, aber auch Fehlentscheidungen und Niederlagen werden ehrlich bewertet. Was habe ich gelernt, worauf bin ich stolz und was sind meine Stärken - dies zu schreiben und immer wieder zu lesen, gibt Kraft, Selbstbewusstsein und erzeugt Dankbarkeit.
Von einer spannenden Übung habe ich gelesen, der man sich je nach Bereitschaft nähern kann: „Schreibe deine eigene Grabrede“, also wie möchtest Du, daß über dich gesprochen wird. Wem dies zu intensiv wirkt, kann auch „Seinem jungen Ich einen Rat geben“, hier spreche ich als 80jähriger zu meinem 20jährigen Ich und gebe ihm Tipps für wichtige Lebensentscheidungen.
Also, nehmen wir Blatt, Stift und Zeit und üben uns im schriftlichen Nach- und Vorausdenken. Viel Spaß dabei…


„Die Jungen sind nicht bereit zu Arbeit und Leistung“, jammern die Alten und ärgern sich über deren Forderungen nach Home Office oder Work Life Balance.
Als knapp 60jähriger Boomer, sei mir gestattet uns allen zuzurufen: „Die Jungen haben ja gesehen, wohin das führt?!“ Unsere Generation hat der Karriere und dem Aufbau von Wohlstand alles untergeordnet.
Wir waren beim Aufwachsen unser Kinder meist nicht präsent, haben deren Betreuung delegiert und viel zu oft ist dabei auch die Ehe auf der Strecke geblieben. So wollen unsere Kinder nicht leben!
Immerhin haben wir ihnen eine gute Ausbildung ermöglicht, diese setzen sie nun selbstbewusst ein. Nach einem Studium oder Hochschule, manchmal zweisprachig absolviert, kennen die Millenials schlicht ihren Wert.
Sie suchen Herausforderungen und Weiterentwicklung, ohne täglich 10-12 Stunden abwesend zu sein. Sie sind bereit für berufliches Engagement und Familie, aber zu Bedingungen die allen Beteiligten (Partner, Kinder etc.) gerecht wird.
Agile und zukunftsfähige Unternehmen, die den „War of talents“ für sich entscheiden wollen, sind bereit den Ansprüchen der High Potentials gerecht zu werden.
Sie bezahlen Kreativität & Wissen und nicht Anwesenheit. Sie fördern Engagement & Leistung und nicht Beziehungen. Sie besetzen Positionen nach Performance und nicht nach Geschlecht.
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Noch sitzen einige Boomer an den Schalthebeln, aber dieses Problem wird sich ein ein paar Jahren auf natürliche Weise lösen…


„Frage drei Experten und Du erhältst fünf Meinungen“, sagen die Unentschlossenen und je mehr diskutiert wird, umso unsicherer werden sie. Am Ende verlieren sie die Geduld am Diskurs und verlangen eine Entscheidung - egal von wem, Hauptsache irgendjemand schafft Klarheit.
Der Ruf nach dem „Entscheider“ scheint mehr der Trägheit geschuldet, sich selbst eine Meinung zu bilden. Liegt es an der Zeit und Energie, die man investieren müsste, seinen eigene Standpunkt zu finden? Dabei wäre es wichtig, denn, “wer nichts weiß, muss alles glauben!”
Dazu mein BUCH-TIPP: „Factfulness“ von Hans Rosling. Voll von Fakten, die mit verbreiteten Vorurteilen aufräumen, ermöglicht es Lesern den richtigen Weg zur eigenen Meinungsbildung zu finden.


Kürzlich habe ich einen „Strategen“ kennengelernt, der sich selbst sogar als „Schachspieler“ bezeichnet. Einer, der sich genau überlegt was er wie tut, bevor er agiert. Einer der jede Handlung danach bewertet, was sie für Reaktionen und etwaige Gegenreaktionen bei Anderen auslöst.
Manchen mag diese Beschreibung als zu berechnend, zu technisch erscheinen. Andere werden anmerken, wo bleibt Spontanität und Persönlichkeit. Die Verfechter der Emotion werden darauf bestehen, in jeder Situation die eigenen Gefühle zeigen zu dürfen.
Liegt unser „Stratege“ also richtig, wenn er sein Verhalten den Umständen und etwaige Handlungen seiner Erwartung anpasst? Zu oft vermisst man diese „emotionale Intelligenz“, also zu erkennen was / wann / wo angebracht ist. Das Zeitalter der Egomanen, lässt oft wenig Zeit und Raum für Gedanken über das Umfeld.
Die Draufgänger sagen „lass uns loslegen und wir sehen dann schon was passiert“ und am Ende sehen sie dann, was passiert. Dabei würde sie ein Nachdenken - noch besser ein „Vorausdenken“ - eher an ihr Ziel bringen. Wie schon die bekannte indianische Weisheit sagt, „soll man zuerst in Gedanken in den Mokassins des Anderen gehen.“